[vc_row][vc_column][vc_column_text]Als ich meine erste Bali Reise geplant habe, gehörten zu meiner Urlaubsvorbereitung unzählige Stunden, in denen ich Instagram nach den coolsten Spots, den hippsten Restaurants und den wohl schönsten Unterkünften durchforstet habe. Ich gebe es zu, auf meiner Urlaubs-Bucketlist standen hauptsächlich die Orte, die für Instagram das wohl perfekteste Foto hergeben würden. Ein Schaukelbild, das obligatorische Foto vor einem traditionellen Tempel und am besten noch ein Drohnenbild von oben, das mich mit einem verschwenderischen Frühstück im Urwald-Infinitypool zeigt. Oh ja, träumen wir nicht alle von den super fancy Instagram-Bildern, die uns garantiert (nicht!) unzählige Likes und neue Follower bringen?
Wer mir auf Instagram folgt weiß, dass bei meiner ersten Bali Reise einiges schiefgegangen ist und ich die Trauminsel nach fünf unvergesslichen Tagen wieder verlassen habe und nach Vietnam gereist bin. Seitdem sind mittlerweile fünf Monate vergangen und ich bin unglaublich dankbar, dass ich nun meinen damals so ersehnten Urlaub nachholen kann. Doch dieses Mal bin ich etwas anders an die Sache rangegangen: Ich habe lange überlegt, ob ich die Kamera dieses Mal wirklich mitnehmen soll und mir im Gegensatz zum letzten Mal keine Gopro und Drohne geliehen. Schließlich sollte diese Reise nur für mich sein. Zum Genießen, Treibenlassen, Entdecken und Erholen. Eine Jagd nach dem perfekten Instagram-Foto wäre als Alleinreisende nicht nur schwierig geworden, sondern hätte den Urlaub wahrscheinlich auch kaputt gemacht und um viele unvergessliche Momente beraubt.
Lang lebe der Selbstauslöser! Eines der wenigen Bilder von mir auf Bali.
Wenn man nur noch für Instagram reist…
Doch warum, schreibe ich das alles? Ich habe die letzten Tage entdeckt, was wirklich hinter den tollen Fotos steckt, denen ich damals so besessen hinterhergejagt habe. Die für mein Gefühl sogar ausschlaggebend dafür waren, ob der Urlaub für mich gelungen ist oder nicht. Wie krank, oder? Reisen wir nicht, um das Land zu entdecken, neue Dinge zu probieren und die Kultur kennenzulernen? Seit wann geht es beim Reisen nur noch darum, den perfekten Moment festzuhalten und seinen Urlaub zu einer Art gesellschaftlichen Wettkampf werden zu lassen?
Für mich lautet die Antwort ganz klar Social Media! Klar, denn wo kriegen wir sonst die perfekte Welt ständig vor die Nase gehalten? Nehmen wir Instagram: So viele Top Instagrammer posten wie selbstverständlich die schönsten Fotos, inszenieren die perfektesten Momente und lassen uns permanent an ihren ach so schönen Hochglanzleben teilhaben. Dass die Bilder teilweise schon richtig surreal bearbeitet wurden oder absolut nicht dem alltäglichen Leben entsprechen, fällt in der Flut professioneller Bilder gar nicht mehr auf. Natürlich wisst ihr genauso gut wie ich, dass diese Fotos meistens gestellt sind. Dass es total ungemütlich ist, im Pool zu frühstücken oder die Körperhaltung, die auf dem Foto eingenommen wurde, total unnatürlich ist und einfach nur weh tun muss.
Machen wir uns das alles bewusst, verlieren die Bilder an Wirkung und wir wissen zumindest, wie wir sie gedanklich einordnen müssen.
Wie Social Media unser Unterbewusstsein beeinflusst
Doch mal ehrlich: Wie oft haben wir unsere Handys in der Hand und scrollen sinnlos durch diverse Feeds und schalten dabei komplett den Kopf aus? Wie oft freuen wir uns über diese perfekten Instagram-Welten und merken gar nicht, was solche Bilder mit unserem Unterbewusstsein machen? Sei es die Bikinifigur die wir nicht haben, die romantischen Situationen, die immer nur andere erleben oder die unzähligen Reisen die Blogger XY ständig machen kann. Mal von den schönen Luxushotels und Orten, die sich diese leisten können ganz abgesehen! Oder Beziehungen! Ist unsere eigene weniger gut, nur weil wir nicht mit unserem Freund auf jedem zweiten Bild das glücklichste Paar spielen? Ehe wir uns versehen, erscheint uns unser Leben wertlos und wir verlieren an Selbstbewusstsein. Ganz egal ob wir wissen, dass alles eine reine Inszenierung ist und nichts davon echt ist.
Instagram Wahnsinn Bali:
Wenn das Ausmaß jede Vorstellungskraft sprengt.
Auf meiner Bali Reise ist mir das Ausmaß des ganzen Instagram Wahnsinns jedoch erst mal so richtig bewusst geworden. Meine Vorstellung eines erfolgreichen Influencers war Folgende: Blogger/ Instagrammer XY reist permanent um die Welt, schläft in den coolsten Hotels, erlebt die spannendsten Sachen (wirklich) und wird dabei von einem Fotografen begleitet, der das ganze in schönen Fotos festhält. Mein Gefühl bei dieser Vorstellung? Klasse, hätte ich auch gerne! Und mal ehrlich, wer würde nicht gerne diesen Lifestyle gegen den Bürostuhl tauschen?
Die Realität, wie sie mir auf Bali begegnet ist, ist jedoch weit von meiner Vorstellung entfernt: Ich habe mit etwas Glück ein ziemlich „Instagram-taugliches“ Surfcamp in Uluwatu gefunden. Daher wundert es mich nicht, dass einige Leute hier ein paar schöne Fotos machen wollen. Was sich hier aber abgespielt hat, liegt weit außerhalb meiner Vorstellungskraft! Statt nur von einem Fotografen begleitet zu werden, habe ich mehrere Male beobachtet, wie Instagrammer mit einer ganzen Crew angereist sind, nur um das perfekte Bild zu schießen! Ein Fotograf, einer der ein „Behind the Scenes“ Video dreht, jemanden für die Haare, jemanden fürs Make Up und natürlich noch ein Assistent, der den Reflektor für das perfekte Licht hält.
Ja, es ist wunderschön hier. Aber muss es gleich in einem stundenlangen Shooting ausarten?
Authentizität auf Instagram? Fehlanzeige!
Es geht noch weiter! Die ganze Mannschaft hat natürlich nicht mal in meiner Unterkunft geschlafen. Natürlich nicht, schließlich standen wahrscheinlich noch ein paar weitere Orte zum Content produzieren auf ihrer Liste. Also haben sie sich einfach für ein paar Stunden ein leeres Zimmer geschnappt und dann wurde geshootet! Stundenlang für gerade mal ein perfektes Bild. Natürlich darf auch ein romantisches Candle Light Dinner am Strand nicht fehlen. Also wurde dieses inklusive Lagerfeuer und Kerzen einfach im Handumdrehen aufgebaut, wo sonst nicht mal eins angeboten wird! Dass das üppige Essen nur Deko ist und anschließend im Müll landet, muss ich glaube ich gar nicht erwähnen, oder? Ich meine, habt ihr ernsthaft geglaubt, dass diese perfekten Bikini Models das wirklich alles essen? Ich hab’s beobachtet: Da wird ungefähr alles bestellt, was auf der Karte ist, anschließend mal am Salat genagt und der Rest landet im Müll. Sollten wir sowas wirklich unterstützen? In einer Welt, wo andere verhungern?
Bali im Kampf gegen den Instagram Wahnsinn
Wenn ihr glaubt, das war eine Ausnahmesituation, muss ich euch leider enttäuschen. Solche Szenen konnte ich bereits einige Male beobachten. Sei es in irgendwelchen Cafés, Restaurants, auf der berühmten Bali Swing oder eben im Surfcamp. So viel zum Thema Authentizität! Doch mangelnde Authentizität ist meiner Meinung nach nicht das größte Problem an der Sache. Viele Touristen oder (ich nenn sie mal) Influencer gehen auf der Jagd nach dem perfekten Foto selbst über ethische oder moralische Grenzen hinaus. Heilige Tempel werden mit halbnackten Yogaposen-Fotos entweiht, es wird an alten Mauern herumgeklettert und jegliche Kultur schamlos missachtet. Gegen dieses Verhalten will die balinesische Regierung nun vorgehen und mit strengeren Kleidervorschriften gegen die respektlosen Fotos der Touristen ankämpfen. Wer mehr darüber erfahren will, kann sich zum Beispiel hier den Artikel dazu durchlesen.
Weniger Instagram, mehr leben!
Mir hat der Urlaub auf Bali die Augen geöffnet und mich daran erinnert, dass man wirklich nichts glauben sollte, was man auf Instagram oder ähnlichen Portalen sieht. Zumindest sollte man sich immer bewusst machen, dass vieles davon einfach nur Fake ist und inszeniert wurde und die Menschen dahinter vielleicht gar nicht so glücklich sind mit dem was sie tun, wie wir uns einbilden. Ich für meinen Teil bin dankbar, dass ich wirklich zum Reisen auf Bali bin und jede Sekunde auf dieser wunderbaren Insel für mich genießen kann. Instagram ist eine reine Industrie und viele, die das professionell machen, müssen dafür hart arbeiten. Von wegen das ganze Jahr Urlaub und High Life! Macht das wirklich Spaß?
Wollen wir nicht alle lieber einfach leben und genießen? Wollen wir nicht einfach alle einen Gang zurückschalten, die Handys ausmachen und das Land in seiner ganzen Vielfalt entdecken? Essen, worauf wir Lust haben und nicht das Gericht wählen, welches das beste Bild hergibt? Auf das dämliche Schaukelbild pfeifen, wenn wir lieber nur faul am Pool liegen wollen? Das Frühstück entspannt mit unseren Liebsten essen, statt es in einer stundenlangen Fotosession zur Geduldsprobe für jede Beziehung ausarten zu lassen? Das alles nur, um einem Bild, das uns auf Instagram vermittelt wird, gerecht zu werden? Ich bin für weniger Instagram, mehr leben! Wer ist dabei?
Damit meine ich jetzt aber auch gar nicht, dass es falsch ist überhaupt Bilder zu machen. Klar, das ist unsere Kultur mittlerweile und gehört schon fast dazu. Aber vielleicht können wir einfach wieder etwas mehr die Balance finden. Das Handy einfach ab und zu ausschalten und ganz wichtig: Bei dem was wir tun authentisch bleiben und uns immer wieder daran erinnern, dass unser Leben genau so wie es ist gut genug ist. Dass WIR gut genug sind.
Ich gebe es zu. Natürlich hat mich Instagram dazu verleitet, die pinken Pancakes zu wählen. Gibt ja auch ein tolles Bild her! Zum Glück haben sie wenigstens geschmeckt.
Jetzt bist du dran!
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Artikel zu lesen. Was meinst du zu diesem Thema? Du findest den Artikel toll und bist der Meinung, dass sich auch andere mal wieder daran erinnern sollten, dass sich die Welt außerhalb von Social Media abspielt? Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn du diesen Artikel teilst, deinen Freunden schickst oder mir einfach deine Meinung dazu dalässt! Schau gerne auch bei mir auf Instagram vorbei. Ich kann dir zwar nicht die perfektesten Fotos bieten, aber hoffentlich ein paar authentische Einblicke aus Bali, München und den Rest der Welt. Übrigens folgen bald noch ein paar wirklich verrückte Eindrücke meiner Bali Erlebnisse. Die solltest du dir nicht entgehen lassen! Bleib also dran und schau super gerne mal wieder vorbei! 🙂
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34 Kommentare
Liebe Julia,
du triffst es echt auf den Punkt. Natürlich möchte man schöne Erinnerungen an den Urlaub, dafür reichen aber auch nicht ganz so perfekte Bilder, wie die der Blogger. Bei vielen Beiträgen auf Instagram denke ich mir tatsächlich, wie diese wohl geshootet worden sind. Ich habe letztens gesehen, dass es jetzt sogar Restaurants gibt, die auf der Speisekarte angeben welche Gerichte besonders fotogen sind. Das ist doch wirklich verrückt. Deine Bilder finde ich übrigens klasse, auch mit dem Hintergrund, dass du nicht alles dafür tust 🙂 Liebe Grüße Martin
Liebe Julia,
dein Bali-Beitrag ist für mich sehr interessant, weil ich in Tulum (Mexiko) letzten August genau das Gleiche erlebt habe. Auch ich habe mich im Vorfeld ein wenig auf Instagram über den Ort und mögliche Fotomotive informiert. Und da waren nur superschöne Strandfotos mit Karibikfeeling zu sehen. Lange, weiße Sandsträne, einfach perfekt! Und dann kamen wir in Tulum an. Im Meer konnten wir nicht baden gehen, da sowohl der Strand und das Wasser mit Braunalgen überwuchert waren. Die braune Brühe stank einfach nur und die Mitarbeiter der Hotels sind nicht einmal mit dem Wegräumen hinterher gekommen.
Parallel habe ich gesehen, dass große Influencer fröhlich weiter fake Fotos von der karibischen Traumkulisse posteten. Selbst unser Hotel postete auf Instagram munter weiter Fotos vom tollen Strand (vermutlich Archivfotos) – bis ich das Gespräch mit dem Hoteldirektor gesucht habe und wenig später der Account inaktiv gestellt wurde.
Jedenfalls habe ich dann echte Fotos vom widerlichen Strand online gestellt, bei deutschen Reiseanbietern, die ebenfalls nur Fake-Fotos online gestellt haben, böse kommentiert und es meldeten sich bei mir andere Urlauber per Nachricht, die ähnliches erlebt haben. Sie bedankten sich, dass ich die Wahrheit gepostet habe, eine Frau hat dann sogar ihre Reise umgestellt und nicht mehr so viele Tage für Tulum eingeplant.
Früher war Tulum ein wahres Paradies, hab ich jedenfalls gehört, aber jetzt hat es viele Male im Jahr mit dem Seegras zu kämpfen – was aber an vielen Stellen, wie Instagram, Facebook und bei Reiseveranstaltern verschwiegen wird.
Aber Influencer werden bezahlt, um den Schein aufrechtzuhalten, was zur Folge hat, dass etliche Urlauber darauf reinfallen und aus ihrem Strandurlaub in der Karibik ein Albtraum wird.
LG Myriam
Liebe Julia,
Vielen Dank fuer deinen Beitrag, auf den ich durch Zufall gestossen bin. Naja, ich habe genau genommen spezifisch nach Meinungen zum Thema Instagram und Fotografie in der heutigen Zeit gesucht. Ich lebe in Australien und begegne daher vielen Menschen die hier auf Reise unterwegs sind. Was mir oft auffaellt ist dass die Leute ihre Selfies mit einem breiten, gluecklichen Laecheln im Gesicht machen, und sobald die Aufnahme vorbei ist fallen die Mundwinkel schlagartig nach unten, und die Anspannung ist deutlich im Gesicht zu sehen. Den Moment geniessen? Fehlanzeige! Ich bin abstinent von Instagram und frage mich immer, fuer wen und warum die Leute das machen? Ist es vielleicht das Statussymbol unserer Zeit? Wuerde es nicht gluecklicher machen wenn wir unser Leben nach unseren Vorstellungen (und fuer uns selbst) leben, nicht fuer andere? Ich selbst fotografiere ab und zu ein paar Schnappschuesse, um ein paar Erinnerungen fuer mich festzuhalten. Das war’s dann aber auch. Ich koennte mir vorstellen, dass die extreme Selbstdarstellungs-hysterie irgendwann wieder eine Kehrtwende macht (in 10, 20, 30 Jahren?). Liebe Gruesse und nochmal danke fuer den tollen Artikel!!
Hallo Traumfrau 😉
jetzt bin ich am Überlegen, ob ich wohl nur so wenig Instagram Follower habe, weil ich alles aufesse, was da vor mir steht. Und dann immer noch Hunger hab 😉
Aber ja, ich weiss, was Du meinst. Und es ist zum Kotzen. Ja, ich sag das so. Offen und ehrlich. Ich bin froh, dass ich mehr Blogger kenne, die das Wort Authentizität genauso wie ich jedes Mal verhunzen, wenn wir es aussprechen wollen, aber so leben. Klar, Bilder für Instagram werden schon nachbearbeitet – aber wer die Stories anschaut, bekommt ein echtes unverfälschtes Bild. Immer.
Hoffe, wir sehen uns mal…
Liebe Julia,
vielen Dank für diesen Einblick! Es ist nichts Neues, dass Instagram in vielen Fällen eine Farce ist, die Ausmaße davon waren mir in dieser Form jedoch nicht klar. Dazu ist mir aufgefallen, dass sich die meisten von den “professionellen” Bildern weltweit auf wenige Hotspots konzentrieren, die dann als “Must-Sees” hängen bleiben. Und wer einen ansprechenden Feed haben will, sollte auch Bilder von dort gepostet haben. Bali ist dabei ein gutes Beispiel. Der Rest häufig wird ausgeklammert, und taucht fast nicht in der Instagramwelt auf.
Ich war selbst sehr lange nicht bei Instagram und auch jetzt habe ich nach wie vor ein ambivalentes Verhältnis dazu – leider nicht grundlos, wie sich in deinem Beitrag sehr schön zeigt.
Liebe Grüße, Chrissy 🙂
Super Beitrag, der es genau auf den Punkt trifft! Schrecklich, was mit unserer Welt passiert und wie jeder versucht, sich perfekt selbst darzustellen..
LG
Hallo Julia,
auf Deinen Beitrag bin ich über das Netzwerk auf Facebook aufmerksam geworden und habe ihn mit großem Interesse gelesen. Zunächst ein dickes Kompliment für Deinen tollen Schreibstil. Zum Inhalt: Da gehe ich in weiten Teilen konform mit Dir. Da ich aus der Werbung komme und auch mit viel Leidenschaft selbst fotografiere, weiß ich zumeist, bei welchen Aufnahmen es sich um aufwendige Inszenierungen handelt, und welche „aus dem Bauch heraus“ mit viel Liebe geschossen worden sind. Werden die Beschreibungen und Bilder als „bezahlte Werbung“ gekennzeichnet sind, mag das wiederum okay sein. Auf alle Fälle erinnert mich Dein Beitrag an einen Ausflug zum Schloss Neuschwanstein und vor allem an die dahinter liegende Marienbrücke. Wer sie nicht kennt: sie verläuft über einer Schlucht, deren Felswände die Hängebrücke an einer Seite steil überragen. Natürlich gab es in der Menschenmenge einige, die in die Hänge geklettert sind, um das ultimative Selfie mit dem Märchenschloss im Hintergrund zu schießen. Ich denke, das sind dann auch genau die Leute, die in Bali oder sonst wo auf der Welt ähnlich agieren. Aber genug jetzt 🙂 Und bevor ich es vergesse: Auf Insta führe ich nur eine Art Schläferdasein. Mir fehlt die Zeit, alle Social Media Kanäle zu bedienen. Mach bitte weiter so, mich hast Du als Leser gewonnen.
Hi Julia,
Krass…. Bist du dir sicher dass das nicht ein Fotoshooting für irgendeine Bikinimarke oder so war? Weil das ist ja echt verrückt, wenn man für Instagram ein komplettes Team hat. Ich habe in meinen jungen Jahren gemodelt und da kannte ich solche Szenen natürlich – ein professionelles Fotoshooting benötigt eben einen Fotografen, einen Makeupartist, jemanden der sich um das Licht kümmert etc, aber für Instagram? Wow…
Mir geht es übrigens ähnlich wie dir… Ich hab vor vielen Jahren angefangen mit Instagram und da hat das noch richtig Spaß gemacht. Wenn ich mir jetzt die Fotos von damals ansehe, dann ärgere ich mich oft dass sie nicht besser waren. Und dann ärgere ich mich, dass ich mich ärgere, weil im Endeffekt hatte ich eine tolle Zeit und einfach geposted was mir Spaß gemacht hat. Zwischenzeitlich habe ich mich dann auch viel zu sehr auf diesen Instahype versteift, weil ich mit dem Blog weiterkommen wollte und ich gemerkt habe dass mein Instagram Account zu wenige Follower dafür hatte, aber im Endeffekt musste ich feststellen dass mir das keinen Spaß macht und ich poste jetzt zwar auch nur eine Auswahl an Bildern, aber eben auch nur alle 2 Tage meist. Und ich fühle mich viel freier, ich mache es nur mehr soweit es mir Spaß macht, scrolle selbst kaum mehr durch, steigere mich nicht so rein und geniesse mehr den Moment. Fotos mache ich allerdings nachwievor gerne, aber das habe ich auch schon mit 12 Jahren (wobei die damals natürlich nicht so richtig gut waren, aber eine Leidenschaft war das immer schon)
Lg Sabrina von smilesfromabroad
Hi Julia,
Toller Artikel! Du sprichst mir aus der Seele! Ich war Ende September auf Phuket um Vorbereitungen zu treffen, weil ich ab Ende November dort lebe, und was da bei Sonnenuntergängen am Strand abging… Ich bin mir sicher, dass keine der Mädels dort oder ihrer “Instaboyfriends” auch nur einen Moment dieses traumhaften Himmelspektakels wirklich erlebt hat. Vom ersten rötlichen Licht bis in die Dunkelheit wurden da immer die gleichen Fotos gemacht – alle 10 Meter ein anderes Pärchen, immer in den gleichen Posen.
Klar, ich habe auch nichts gegen ein gutes Instagram-Foto, aber das war in einer Minute erledigt, und dann gab es ein kühles Bier mit Blick auf den Sonnenuntergang.
Was meinen Insta-Account angeht setze ich auf Authentizität. Mit den Photoshop-Profis kann ich sowieso nicht mithalten, also zeige ich lieber das, was wirklich da ist.
Und das Wichtigste, genaus wie du sagst: selbst genießen! In 30 Jahren will ich mich an traumhafte Urlaube erinnern und nicht daran, dass ich auf Phuket das perfekte Instagram Bild geschossen habe.
Hallo, ich war auch gerade auf Bali, jedoch nur 4 Tage während einer Indonesienreise. Was du das schilderst kann ich absolut unterschreiben. Bis auf das Frühstück im Pool, das war toll Mein Mann und ich haben einen Fahrer genommen und eine Tour gemacht. Auch wir haben die go pro dabei gehabt und Schatzi ist mit der Drone geflogen. Aber es ist unser Hobby und irgendwie möchte man ja auch Eindrücke festhalten. Bei den Reisterrassen hatte ich ein etwas negatives Erlebnis mit einer „Bloggerin“. Ihr Gesicht kam mir bekannt vor aber ich kenne ihren Namen nicht und ihr Benehmen war es mir nicht wert nach ihr zu suchen. Während ich also den Ausblick genießen wollte und 2 bis 3 Schnappschüsse machen wollte fing sie an zu drängeln und zu schubsen und pöbelte mich auf Deutsch an „ob ich mich mal „verpissen“ könnte , sie müsse jetzt hier Bilder machen, es wäre gerade niemand im Hintergrund.“ Offenbar hatte sie mich nicht für eine Deutsche gehalten und ich habe freundlich und in englisch um Verzeihung gebeten bin zur Seite gegangen und habe Schatzi dann zum weiterlaufen gerufen. Es war genug Platz und ich war nichtmal im Weg. Ich fand diesen Auftritt absolut unmöglich. Bei solchen Menschen muss man sich nicht wundern das man als Blogger so verpönt ist. Bali liebe ich trotzdem und ich freue mich riesig im nächsten Sommer mit unseren Kindern wiederzukommen
Hallo,
ihr seid ja alle junge Leute, die mit den neuen Medien groß geworden sind.
Ich gehöre klar nicht dazu. Habe mir Computer, Smartphone & Co. mühsam erlernen müssen.
Was mir unangenehm auffällt ist, daß viele keine eigenen Erfahrungen mehr machen möchten. Es muß alles genau so sein, wie sie es gelesen haben. Wenn nicht, Enttäuschung groß.
2 Nächte dort, gleich weiter, alles vorgebucht, keine Hände-/Füße-Gespräche mehr mit Einheimischen, Preise verhandeln bis zum Aussaugen usw. Es sind häufig reine Egoisten unterwegs. (Findet man natürlich in jeder Altersgruppe!)
Was hat das noch mit Reisen oder Urlaub zu tun?
Da wir als Familie nahezu immer individuell gereist sind und versucht haben, unseren Kindern einen Respekt gegenüber anderen Kulturen beizubringen, hoffen wir, daß sie es an ihre Kinder weitergeben.
Eine gewisse Entschleunigung und mehr Verständnis für andere Kulturen wäre schön.
Grüße z.Zt. von Bali / Hella
Liebe Hella,
oh wie neidisch ich bin wenn ich lese, Grüße von Bali 😉 Nein Spaß bei Seite. Ich freu mich riesig für dich und bald geht es für mich ja auch zurück. Du hast vollkommen Recht. Die Art wie wir reisen hat sich verändert. Ich verstehe auch die Leute nicht, die sich aufregen, wenn sie etwas mehr zahlen müssen und das “Handeln” am Markt zum Beispiel eher als Kampfsport anstatt als nettes Spiel verstehen. Für uns sind viele Beträge so minimal, dass es uns nicht weh tut, für die Leute vor Ort eine ganze Menge. Und auch das Verständnis oder zumindest mal Interesse für andere Kulturen fehlt tatsächlich bei einigen. Wenn ich dann lese, dass jemand die Leute auf Bali als “primitiv” bezeichnet, wird mir schlecht. Ich bin sicher, du weißt, welchen Beitrag ich meine. 🙂 Ich hoffe, dass Bali sich bald wieder über “bessere” Touristen freuen kann. Welche die sich wirklich für Land und Leute interessieren, es so schätzen wie es ist und nicht nur respektlos irgendwelchen Klischees hinterher jagen. Dir noch eine ganz schöne Zeit auf Bali! P.S. auf deine PN antworte ich auch so schnell wie möglich.
Liebe Grüße
Julia
Echt krass das mit den Touri-Fotos. Ich denke aber trotzdem, das wird sich alles noch bessern. Immer mehr Leute steigen aus dem Insta and Social-Media Wahn aus. Einfach mal Handy wegpacken und den Moment im Urlaub genießen! 🙂
Alles Liebe
Robert
Lieber Robert, danke für deine Meinung zu diesem Thema!
Den Eindruck habe ich auch, dass es vielen Leuten mittlerweile zu viel wird und viele sich wieder mehr um Dinge im Offline-Leben kümmern.
Es wäre schön, wenn die Welt wieder ein Stückchen echter wird. Ich bin froh, vor dieser Zeit aufgewachsen zu sein. Es muss wahnsinnig schwer sein für Teenies in Zeiten von Social Media älter zu werden und bei all dem Perfektionswahn nicht jegliches Selbstbewusstsein zu verlieren. Hoffen wir, dass sich da ganz schnell was ändert. 🙂
Liebe Grüße
Julia
Danke für diesen tollen Artikel. Ich habe es schon lange aufgegeben, die perfekten Urlaubsfotos für Instagram & Co schießen zu wollen. 2016 war ich auf dem Jakobsweg unterwegs und habe im Vorfeld darüber nachgedacht, live vom Weg zu Bloggen. Diesen Gedanken hab ich aber schnell verworfen, weil ich den Weg für mich gehen wollte und nicht für meine Follower. Auf Instagram wollte ich trotzdem hin und wieder was posten und die ersten Tage hab ich das auch gemacht. Von Tag zu Tag habe ich die Kamera aber immer weniger gezückt und so ca. ab der Hälfte der gesamten Strecke habe ich so gut wie keine Fotos mehr gemacht. Mir war die Ruhe einfach wichtiger, als irgendwelche Landschaften fürs Internet festzuhalten. Ich kann das jedem nur empfehlen. Wichtig sind nur die Erinnerungen, die man für sich selbst schafft.
Liebe Grüße
Moni von minime.life
Hallo Monica, wow den ganzen Jacobsweg bist du gelaufen? Respekt! Das wäre auch mal was für mich wenn ich genügend Zeit hätte!
Da hast du komplett alles richtig gemacht. Ich glaube vor allem auf so einer Art Reise wäre das Handy für mich auch nur für den absoluten Notfall mitgereist. 🙂 Schön, dass du die Erinnerungen lieber für dich gesammelt hast! 🙂
Liebe Grüße
Julia
Ne den ganzen leider nicht. So viel Zeit habe ich nicht gehabt. Ich bin “nur” ca. die Hälfte gelaufen. Insgesamt waren es 360 km von Léon bis nach Sanitago 🙂 Aber das war auch schon super. Dieses Jahr habe ich dann direkt den portugiesischen Jakobsweg von Porto bis nach Santiago dran gehängt 🙂
Liebe Julia, Bali ist eine wundervolle Insel, die wir auf den ZWEITEN Blick erst lieben lernten. Denn als wir 2014 auf unserer Hochzeitsreise , gerade von Thailand kommend und frisch dort buddhistisch vermählt, in Ubud unsere Flitterwochen verbringen wollten, war es Nacht, es war dunkel und es regnete. Am nächsten Morgen starksten wir durch den überschwemmten Garten unserer Gastfamilie, während dort gebohrt gehämmert und geschweißt wurde. Wir wollen wir nach Thailand dachten wir und wollten nur eines, nicht auf Bali bleiben. Dann meditierten wir eine Runde und liessen uns einfach auf dieses gefühlte Chaos, die Geräusche und den Trouble ein und auf einmal rochen die Räucherstäbchen, hörten Hähnen krähen, aßen süße Früchte und bastelten mit unserer neuen Mama ein paar Opfergaben und kamen einfach mal dort an. Nach einer Woche wollten wir nie mehr weg. Dort gab es keine Instagrammer, keine Hipster und dergleichen. Gibt es bis heute nicht wirklich, denn dort wo wir hinfahren ist zwar auch Schönheit, aber sie ist eher sichtbar für die, die sehen wollen, sie drängt sich nicht auf, ist natürlicher Art. Aber wir wissen was du meinst. Alles hat seinen Platz. Seit 2014 fahren wir jedes Jahr in dieses Paradies, das perfekt unperfekt ist, so wie wir. Seit letztem Jahr auch mit Gruppen. Immer noch zu Mama- und wir lieben es. Ein bekannter Instagrammer, den wir auf Bali kennenlernten meinte letztes Jahr zu uns: Ich bewundere das, wie bodenständig ihr das hier macht, das finde ich mega.
Danke für deinen tollen Artikel und die wunderschöne Seite. Aloha. Carla und Marco.
Liebe Carla,
ich komme leider heute erst dazu, auf deinen wundervollen Kommentar zu antworten, da mich viele öffentliche WIFIs nicht in den Blog einloggen lassen habe. Dass ich gerade IM Flugzeug deinen Kommentar lese, macht für mich den Abschied von Bali nicht leichter. Du hast das so wunderschön beschrieben und viele der Gründe genannt, warum ich heute auch nicht ganz ohne Tränen abreisen konnte. Bali ist einfach ein einziges Geschenk und es gibt so viele wunderbare Menschen und Orte dort, um die ganze Energie dort aufzusaugen und für sich mitzunehmen. Ich hätte nie gedacht, dass es mal einen Ort gibt, wo ich mehrere Male hinreisen werde und habe auch diese Art von Urlaubern nie verstanden. Doch seit Bali hat sich da was geändert. Es gibt für mich keinen Ort, an den ich lieber zurückreisen möchte. 🙂 Liebe Grüße und danke für die schönen Erinnerungen! Julia
Servus Julia!
Vielen Dank für diesen Artikel – ich finde den wirklich spitze!
Klar sind wohl nicht alle Instagram-Sternchen dermaßen ausgestattet unterwegs, wie du es beschreibst. Aber wenn Leute beginnen, Bäume zu versetzen und dann auch noch dreist von der “klasse Wanderung” schreiben, obwohl sie keinen Schritt getan haben, finde ich das schlimm.
Ich will die Leistung der Instagrammer an sich damit nicht schmälern, so manche darunter leisten wohl auch harte Arbeit. Aber wenn mehr oder weniger Lügen zum Bild aufgetischt werden (wer von einer schönen Wanderung schreibt und keinen Schritt gegangen ist, würde ich als Lügner bezeichnen), hört sich der Spaß wirklich auf.
Have fun
Horst
Hallo Horst, danke für deinen lieben Kommentar und deine Meinung zu diesem Thema!
Du hast vollkommen Recht: Natürlich steckt da viel Arbeit dahinter und auch ich möchte die Instagrammer mit dem Artikel nicht pauschal verteufeln (Bin ja selber ein winzig kleiner). Wichtig ist nur, sich immer wieder bewusst zu machen, dass eben nicht alles echt ist, was wir im Internet sehen und wir gut genug sind, so wie wir sind und diesem Perfektionismus nicht hinterhereifern sollten. 🙂 Und ja! Lügen geht gar nicht! Es gibt noch ein anderes Instagrammer-Pärchen, das mit einem VW Bus unzählige Outdoorabenteuer erlebt und nur in der Natur ist, dort lebt und von unterwegs arbeitet und einfach mein Traumleben führt. DACHTE ICH ZUMINDEST! Als ich die beiden mal kennengelernt habe, war ich wie vom Blitz getroffen: Beide haben ganz normale 40 Stunden Jobs, produzieren am Wochenende Content und geben unter der Woche vor, Outdoor zu leben und diese Art Lifestyle zu führen. Und wegen solchen Leuten habe ich damals mein gesamtes Lebenskonzept angezweifelt! Danke für nichts Instagram!
Liebe Grüße
Julia
Ich sehe aus meiner Perspektive vor allem die Foodblogger. Dass da alles gegessen wird, glaube ich schon lange nicht mehr … und wie viel einfach als Deko neben dem eigentlichen Gericht liegt und danach bestimmt nur im Müll landet … so schade!
Merkwürdig finde ich immer diese Scheinheiligkeit. Denn bei uns würde keiner von den Bloggern sich so in einer Kirche verhalten … aber in anderen, fremden Ländern, ist es völlig in Ordnung, sich in Tempeln zu benehmen, als würde man dort wohnen.
Dein Artikel wurde mir auf Facebook angezeigt und hat mir echt gut gefallen! Schön, dass du so reflektiert an die Sache rangehst!
Liebe Grüße
Caro
Liebe Caro, danke für deinen lieben Kommentar!
Puh, das wäre ja ganz schön erschreckend, wenn nicht mal die Foodblogger alles essen. Als ich mit Instagram angefangen habe, habe ich mir auch immer die üppigsten Frühstücke gemacht und es beim Essen immer richtig krachen lassen. ABER ich bin ein kleiner Vielfraß und habe nichts davon weggeschmissen, sondern immer alles voller Freude und Dankbarkeit aufgegessen. Irgendwann hatte ich so ein schlechtes Gewissen, dass ich immer so leckeres Essen habe und andere gar nichts, dass ich seit dem jeden Monat (wenigstens) einen kleinen Betrag für Hungerleidende Menschen in Afrika spende. Das versetzt zwar keine Berge und wird auch nicht viel ändern, aber irgendwie hat es sich damals schon so falsch angefühlt für mich und einfach traurig gemacht, wie ungleich die Dinge auf der Welt verteilt sind.
Danke für deine Meinung zu diesem Artikel und für deinen lieben Kommentar!
Liebe Grüße
Julia
Als Foodbloggerin muss ich hier einspringen – alles, was auf meinen Fotos zu sehen ist, wird gegessen 😀 Ich habe noch nie irgendwas weggeworfen! Allerdings gibt es bei mir auch ziemlich wenig “nebendran Deko”. Manchmal lege ich Kräuter, Nüsse etc. als Deko dazu, das wandert danach aber zurück in die Gewürzdosen oder in den Kühlschrank! Wenn ich für ein Gericht nur einen halben Kürbis brauche, liegt der Rest als Deko dahinter fürs Foto, wird aber am nächsten Tag weiterverarbeitet… Es gibt bestimmt Blogger, bei denen das anders ist. Aber automatisch davon auszugehen, dass es nicht so ist, ist natürlich auch nicht so fair. Dass man sich Frühstück bestellt und alles ungegessen zurücklässt, finde ich gerade ekelhaft. Sowas würde ich niemals tun, aus den gleichen Gründen wie oben im Artikel beschrieben – andere hungern oder haben nichtmal genug Geld um einmal im Monat auswärts zu essen, da würde ich mich schämen, so verschwenderisch zu sein. Abgesehen von den Ressourcen, die dabei verloren gehen.
Ich bin jedenfalls froh, dass es noch genug tolle Reise- und Fooblogger gibt, die sich auf so einen Wahnsinn nicht einlassen 🙂
Liebe Grüße,
Ela
Hey Julia, Danke für deinen Artikel! Ich hab mich bisher noch nicht getraut, das so drastisch zu sagen, aber vielleicht sollte ich es mal tun. Denn ehrlich gesagt macht mich Instagram während meiner vielen Reisen sehr traurig und ich habe schon oft überlegt meinen Account zu löschen. Wenn es nicht die Firmen alle gerne haben wollen würden. Erst kürzlich auf Island habe ich es wieder erlebt… da werden Zäune niedergetrampelt, Absperrungen überwunden und auf die Natur scheisst jeder. Wie schlimm mit Lebensmitteln umgegangen wird, ist dann nochmal ein anderes Thema. Viele Foodblogger werfen ihr Essen, nachdem es nach stundenlangen Shootings kalt ist und weil es Kalorien hat weg. Ist das ernsthaft die Welt, in der wir leben wollen? Gestellt, unnatürlich und unrealistisch? Ich habe es ja schon oft getestet, auf Insta scheint meine Followerschaft bei den schönsten Bildern in der Natur zu schlafen. Aber sobald ich ein Bild im Bikini poste, hat das Bild viermal so viele Likes. Ernsthaft? Ich kotze mittlerweile täglich im Strahl. Wenn es nicht so tolle Mädels wie dich gäbe, wäre ich vermutlich gar nicht mehr dort. Aber irgendwie gibt man ja die Hoffnung nicht auf…
Liebe Biggi, Danke für deinen tollen Kommentar und deine Meinung zu diesem Thema! Ich geb dir so Recht und kenne das Gefühl oder den Wunsch, Instagram einfach zu löschen. Das ist einfach von vorne bis hinten falsch. Klar, an so Tagen wie gestern, wo einfach unfassbar viele Nachrichten auf den Artikel kamen, freue ich mich Instagram zu haben und dass dadurch ein Austausch stattfinden kann. Generell überwiegt für mich aber leider eher das Schlechte. So viele gefakte Accounts. Von Followers bis zu einzelnen Likes oder Kommentare, so viel gefakter Lifestyle den es nicht gibt. Die Doris hat mich gestern daran erinnert: Wir waren mal in die Berge auf eine Bloggerreise eingeladen. Da sind einfach viele morgens mit dem Auto den Berg raufgefahren. Den Kofferraum VOLLER Equipment. Also nicht nur so wie ich mir das bei euch vorstelle, sondern eine ganze Wagenladung voll. Dann wurde stundenlang die gleiche Stelle fotografiert und anschließend für fünf, sechs Stunden in Photoshop bearbeitet. Da wurden Sterne eingefügt, Bäume versetzt usw. Nur für das perfekte Bild! Am Ende stand dann in der Caption wie schön die Wanderung war. Wenn ich euch so auf Instagram folge, habe ich wenigstens das Gefühl, dass ihr das alles WIRKLICH erlebt und dafür nicht stundenlang (also wirklich mehrere Stunden) das gleiche Motiv einfangt und anschließend komplett verfälscht. Zum Kotzen!!!! Seit einiger Zeit würde ich so gerne einfach Instagram löschen, aber wie du sagst ist eine Zusammenarbeit mit Firmen ohne fast nicht möglich. Schade eigentlich.
Liebe Jule, natürlich weiß man, dass die „wunderschönen Fotos“ alle gestellt sind. Aber man verdrängt das dann wohl doch, weil wir Menschen alle gern „Schönes“ sehen wollen. Du hast die Kehrseite der Medaille/ der „schönen heilen Welt“ live gesehen hast – Danke für diesen tollen Erfahrungsbericht!
Vielen lieben Dank für den Kommentar. Genauso ist es. Klar finden wir solche Bilder schön und schauen uns diese an oder träumen selbst davon, solche Bilder von uns zu haben. Ich nehme mich da auch gar nicht raus. Genau deshalb ist es so wichtig, sich der Kehrseite bewusst zu sein und zu verstehen, dass vieles davon einfach nicht echt ist und unsere Leben gut sind, wie sie sind. 🙂
Super guter Artikel!!
Da entspricht mir nur “Amen” der richtige Kommentar zu sein.
Amen klingt super! Vielen Dank für den netten Kommentar. 🙂 Dann beten wir mal für eine Welt, in der wir uns alle nicht ganz so sehr von den sozialen Netzwerken bestimmen lassen.
Liebe Julia,
sehr spannender Artikel! Mir war schon bewusst, dass viele Fotos extra inszeniert werden, dass es aber so ein Content-Lauf ist, war mir nicht klar! Du musst mir mal ein Foto von so einem Set schicken :p
Ich nehme meine Follower immer gerne mit, um was zu zeigen, was zu erzählen. Aber eine Dauerinszenieruzng geht echt zu weit. Man sollte seinen Erfolg nicht in Social Media suchen, das macht auf die Dauer glaub ich nur depressiv. Man muss das richtige Maß finden. Im Endeffekt ist das ja einfach nur wie ein Magazinshooting. Aber das hat nichts mehr mit dem Ursprungsgedanken des Bloggens zu tun. Sehr schade eigentlich….
Liebe Kathi, danke für deinen tollen Kommentar und dass du deine Meinung mit uns teilst. Ich nehme auch gerne meine Follower mit und muss mich wenn ich meine lange Insta Story anschaue auch an der eigenen Nase fassen. Was aber für mich einen entscheidenden Unterschied macht, ist ob man die Dinge wirklich so erlebt, oder extra dafür inszeniert. Ob ein Bild aus einem schönen Moment heraus entsteht oder ob man sich Druck macht und mit so viel Theater alles versucht, um das perfekte Foto zu schießen. Depression ist ein gutes Stichwort. Vor allem junge Menschen können solche Bilder oft nicht einordnen und verlieren sich in Traumwelten, statt einfach für ihr eigenes Leben dankbar zu sein. Klar ist an sich nicht alles falsch daran. Wichtig ist nur, solche Bilder mit dem entsprechenden Bewusstsein zu betrachten und sich nicht davon blenden zu lassen. Liebe Grüße Julia
Liebe Julia, ja du hast völlig recht, es íst wichtiger den Urlaub an sich zu genießen und nicht alles für ein perfektes Foto zu tun.
Außerdem fühlen sich die Menschen auf Bali wirklich gestört und diese Menschen verdienen unseren Respekt. Vielen Dank für Deinen offenen Bericht. Viele Grüße Andrea Will
Liebe Andrea, vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ganz genau: Urlaub genießen und nicht irgendwelchen Fake Momenten hinterherjagen! 🙂 Liebe Grüße aus Uluwatu