Es ist wie verhext! Da liefen wir noch letzte Woche im T-Shirt durch die Straßen, saßen mit Radler und Obazda im Biergarten und plötzlich schneit es wieder! Der kleine Vorgeschmack auf den Sommer macht es uns nun besonders schwer, sich erneut mit kalten Temperaturen anzufreunden. Doch was macht man am besten bei so einem miesen Wetter? Jammern und den Wettergott verfluchen? Ich finde, Pläne für den nächsten Urlaub schmieden da schon viel besser 😉 Wenn die Sonne hier schon nicht scheint, holen wir sie uns doch zumindest auf den PC und begnügen uns mit Bildern von Stränden, Sonne und Kokosnüssen unter Palmen. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.
Weil man insgesamt neun Wochen Thailand-Erfahrung nicht in einem Blogbeitrag unterbringt, habe ich beschlossen, ab und zu einen Reisetipp aus meinen Thailandreisen mit euch zu teilen. Das erste Mal war ich 2013 für fünf Wochen in Thailand. 2015 zog es mich und meinen Freund für weitere vier Wochen erneut in das schöne Land.
Ein Highlight meiner Thailandreisen war bei beiden Aufenthalten der Besuch im Khao Sok Nationalpark. Weil ich beim ersten Mal so begeistert war, wollte ich meinem Freund dieses schöne Fleckchen Erde unbedingt zeigen.
Der Khao Sok Nationalpark befindet sich ungefähr 70 Kilometer entfernt von Khao Lak an der südlichen Westküste Thailands. Der Nationalpark hat zwar kein Meer zu bieten, dafür aber einen Stausee, der doppelt so groß wie der Chiemsee ist. Sein markantes Aussehen hat der Süßwassersee den vielen kleinen Inseln zu verdanken, die an über hundert Stellen aus dem See ragen.
Örtliche Anbieter veranstalten täglich Touren zu den verschiedenen Highlights, die sich im Khao Sok Nationalpark befinden. Für Abenteuerlustige kann ich vor allem die Höhlentour empfehlen, die ich dort schon zwei Mal erleben durfte.
Früh morgens ging es mit ca. zehn anderen Touristen zum Bootsanlegeplatz. Dort wurden wir mit Wasserflaschen ausgestattet und durften auf einem typisch thailändischen Long Tail Boot Platz nehmen. Die Fahrt über den See allein war schon fast Grund genug, den Ausflug zu machen. Während das Boot an den vielen hundert Inseln vorbei fuhr und jeder versuchte, ein paar schöne Fotos zu schießen, tauchte am Ende des Sees eine kleine Bungalowanlage auf. Hier machten wir Halt und wurden mit einem leckeren thailändischen Essen verwöhnt. Wer Lust hatte, konnte die restliche Zeit zum Baden nutzen, mit dem Kajak fahren oder einfach die schwimmenden Holzhütten bestaunen, in denen man auch übernachten kann.
Nach einer schönen Mittagspause begann der spannende Teil für alle Abenteurer unter uns: Die Dschungeltour mit Durchquerung der Nam Talu Höhle. Nach einer einstündigen Wanderung mit unserem Guide, erreichten wir den kleinen Einstieg zur Höhle.
Die Kameras wurden in wasserdichten Taschen verstaut und jeder musste seine mitgebrachte Stirnlampe aufsetzen. Wer Platzangst hat, nicht nass werden will oder generell Spinnen, Dunkelheit und Fledermäuse lieber meidet, hat hier leider nichts verloren. Für alle, die gerne mal etwas Spannendes erleben wollen, begann das Abenteuer bereits am Eingang der Höhle.
Um überhaupt hineinzukommen, mussten wir uns an einer sehr schmalen Stelle einen kleinen Wasserfall heraufziehen. Dafür wurde ein Seil gespannt und der Tourguide half jedem, gegen das peitschende Wasser anzukämpfen. Bereits an dieser Stelle waren wir von kompletter Dunkelheit umgeben und konnten nur durch das Licht der Taschenlampe die Umgebung erahnen. Immer wieder mussten wir im Dunkeln schwimmen, durch das kalte, brusttiefe Wasser gehen und uns von Wand zu Wand hangeln. Abenteuer pur! Wenn es etwas trockener wurde, konnte man an den Wänden riesige Spinnen sehen, die sich zum Glück aber nicht bewegten 😀 Sonst wäre mir das auch zu viel gewesen. Unzählige Fledermäuse hingen von der Decke und ab und zu flatterten ein paar der Tiere durch die Dunkelheit. Die ganze Höhle ist durch zahllose Stalagmiten und Stalaktiten geprägt, die im Licht der Taschenlampen glitzerten.
Nach gut einer Stunde kam ein kleines, helles Loch am Ende der Höhle zum Vorschein. Der Ausgang! Klatschnass, voller Adrenalin und auch ein Bisschen glücklich, die Sonne wieder über mir zu haben, war das Abenteuer wieder vorbei. Vom Ausgang der Höhle machten wir uns auf den Rückweg durch den Dschungel und erfuhren von unserem Tourguide die ein oder andere Information zur Flora und Fauna des Nationalparks.
Wem ich jetzt mit der Höhlengeschichte einen kleinen Schrecken eingejagt habe, dem sei gesagt, dass es natürlich kein Muss ist, durch die Höhle zu gehen. Es gab auch damals einige Touristen, die lieber nur zum Baden und Kajak fahren angereist sind und auch die waren sehr glücklich mit der gebuchten Tour.
Leider muss ich an dieser Stelle auch auf die Gefahr der Höhlenwanderung hinweisen. Wie ihr euch vorstellen könnt, sind die Sicherheitsstandards in Thailand nicht die gleichen wie in Deutschland und hier wäre solch eine Tour zu sehr großer Wahrscheinlichkeit niemals erlaubt. Leider gab es auch schon ein paar tödliche Unfälle, bei denen Menschen ertrunken sind, weil der Wasserpegel gestiegen ist und an manchen Stellen die Höhle überflutet wurde. Daher macht diese Tour bitte nur, wenn absolut nirgendwo ein Wölkchen zu sehen ist und auch wirklich nicht mit Regen gerechnet werden muss. Schon ein kleines Bisschen Regen führt an ein paar Stellen der Höhle dazu, dass das Wasser auf einen sehr hohen Pegel steigt.
Trotz des hohen Gruselfaktors, der Gefahr und den großen Spinnen kann ich jedem nur empfehlen, das Abenteuer im Khao Sok Nationalpark zu wagen! Es hat mir sogar beim zweiten Mal eine Gänsehaut auf die Arme gejagt und für einen ordentlichen Adrenalinstoß gesorgt. Ein Erlebnis, das ich sicherlich nie vergessen werde.
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Wow!!! Super Beitrag. Fühl mich direkt wieder in meinen Urlaub zurückgesetzt 🙂