Das Geburtstagsgeschenk für meine Mama sollte dieses Jahr etwas Besonderes sein. Zu selten hat sie Zeit, sich einfach mal zu entspannen, den Alltag zu vergessen und sich mal nur auf sich zu konzentrieren. Als mein Papa und ich überlegten, wie wir ihr eine Freude machen können, fiel mir sofort mein Lieblingshotel, das Hotel Hubertus in Balderschwang ein. Nach ein paar kurzen Schilderungen meines absoluten Lieblingsplatzes, war er auch schon überzeugt und so buchte ich ein paar Tage in dem wunderschönen Alpen SPA.
Etwas Neues war das Hotel Hubertus für mich nicht. Schon zwei Mal haben mein Freund und ich dort unseren Entspannungsurlaub nach dem Oktoberfest verbracht und schnell haben wir uns in das Haus und die Menschen dort verliebt.
Als es endlich wieder soweit war und wir unsere Sachen packten, schlug mein Herz vor Vorfreude fast Purzelbäume. Bloß nichts vergessen! Bikini, Wandersachen, etwas Schönes für das Abendessen, etwas dehnfähiges für die Yogastunden? An was man bei zwei Tagen Wellness alles denken muss!
Am frühen Morgen ging es dann los. Um sieben Uhr stand meine Mama vor der Tür und wir machten uns auf den Weg Richtung Oberallgäu, vorbei an Kempten und schließlich überquerten wir den Pass, der uns in das wunderschöne, tief verschneite Balderschwang brachte. Auf 1044 Metern Höhe liegt der verschlafene 10-Häuser-Ort, indem sich das Hubertus befindet.
Das wir bereits so früh losgefahren sind, hatte natürlich einen Grund. Im Hubertus zählen Anreisetage als volle Urlaubstage. Bereits am ersten Tag kann man das üppige Frühstück und das vegetarische Lunchbuffet genießen. Nach dem heiß ersehnten Frühstück ließen wir es uns erst mal im Wellnessbereich gutgehen. Hier gibt es einfach alles, was das Herz begehrt: Einen ganzjährig beheizten Außenpool, verschiedene Saunen, ein Dampfbad, Fußbäder und einen Fußreflexzonen Parkour – auf 1044 Metern über dem Meeresspiegel.
Doch natürlich gehört zu einem perfekten Wellnesshotel viel mehr als nur ein ansprechender Wellnessbereich. Im Hotel Hubertus kann man die verschiedensten Anwendungen buchen. Ob Massage, Beautybehandlung oder Ernährungscoach- hier findet sich für jeden etwas. Wer lieber selbst aktiv werden möchte, kann sich zwischen einer Vielzahl an Angeboten entscheiden. Yoga, Qi Gong, Tai Chi oder eine Wanderung mit dem Hotelbesitzer, Karl Traubel, höchstpersönlich – hier werden Sportler genauso glücklich wie Genießer, die lieber zur Weinverkostung oder in die „Traubels Speiss“ gehen, um sich von den regionalen Köstlichkeiten in den Geschmackshimmel entführen zu lassen.
Abends finden in der Käselounge Filmvorführungen statt und vorm knisternden Lagerfeuer werden Geschichten erzählt. Langweilig wird es hier selbst nach einer Woche nicht.
Fast schon schade muss man sagen, denn nicht selten konnte ich mich kaum zwischen meinem schönen Zimmer mit Himmelbett und dem Aktivprogramm entscheiden. Was ich eh schon geahnt habe, wurde mir von langjährigen Stammgästen bestätigt: Egal ob man die über 60 Quadratmeter große Adlerhorstsuite mit freistehender Badewanne im Wohnzimmer bucht oder das kleinste und kuscheligste Zimmer: Jede Kategorie und jeder Raum hat seinen eigenen Charme und wohl fühlt man sich garantiert überall!
Apropos „wohlfühlen“: Die Wohlfühl-Kulinarik ist für mich jedes Mal ein Highlight! Die riesige Auswahl am Frühstücksbuffet ist wirklich einzigartig. Hier können selbst Veganer und Allergiker zwischen einer Vielzahl an Speisen wählen. Es gibt ayurvedische Frühstücksbreie, glutenfreie Müslis und vegane Aufstriche in sämtlichen Variationen. Die Säfte kommen hier nicht aus der Flasche, sondern frisch aus der Saftpresse. An der Front-Cooking-Station zaubert ein Koch die besten Eiergerichte, frei nach Wunsch und das knusprige Bauernbrot wird direkt im Haus gebacken. Obwohl ein Frühstück für mich nie üppig genug sein kann, musste ich im Hubertus jedes Mal aufgeben. Nicht mal nach drei Tagen habe ich es geschafft, mich durch das riesige Angebot zu futtern und die ganzen Köstlichkeiten zu probieren.
Mittags gibt es ein leckeres vegetarisches Buffet mit einer Auswahl an Salaten und Suppen. An der Front-Cooking-Station werden dann keine Eier gebraten, sondern ein leichtes warmes Gericht gezaubert. Völlig ausreichend muss ich sagen, denn meist ist man noch vom Frühstück satt und nachmittags gibt es eh schon wieder Kuchen in der Lobby.
Ganz großer Tipp: Wenn ihr das Hubertus besucht, solltet ihr auf jeden Fall einen Sonntag dort verbringen! Denn da gibt es das unglaubliche „Lebens-Essenz-Genussmenü“. Sechs Gänge feinster Kreationen, Kombinationen und Geschmacksexplosionen warten auf die Gäste. Das Ganze wird mit einer Weinreise begleitet und zu jedem der leckeren Gänge wird ein perfekt abgestimmter Wein gereicht.
Doch nicht nur das Menü selbst, sondern der ganze Abend ist jedes Mal etwas ganz Besonderes: Karl und Walter Traubel laden die Gäste zu einer gemütlichen Runde in die Lobby ein. Es werden erste Appetizer gereicht, ein Aperitif angeboten und die Küchen- und Restaurantchefs erklären das Menü. Der ein oder andere Schwank aus 65 Jahren Hotelgeschichte wird erzählt, während alles von stimmungsvoller Livemusik begleitet wird. Ein Abend, der nicht schöner sein könnte!
Wer nach dem Menü noch Platz im Bauch hat, kann sich in der Lobby am leckeren Käsebuffet bedienen und den Abend bei einem Cocktail oder Glas Wein ausklingen lassen.
Als ich mal wieder auf meiner Lieblingscouch saß (Mein Stammplatz im Hubertus, wenn ich reich bin muss ich die wohl abkaufen 😉 ), kam ich mit ein paar Stammgästen ins Gespräch. Man musste nicht lange zuhören um zu merken, wie sehr sie das Alpendomizil in ihr Herz geschlossen hatten. Es wurden Geschichten erzählt von luxuriösen Hotels im Ausland und vergeblichen Versuchen, einen würdigen „Ersatz“ für das Hubertus zu finden. Doch Eines fehlte immer, egal wie toll die Unterkunft war: Die Seele. Denn das ist das Hubertus ganz sicher: Ein Haus mit Seele und ganz viel Liebe. Man merkt, wie die gesamte Familie Traubel und alle Angestellte hinter dem Motto „Lust auf Leben“ stehen und es sich zur Aufgabe gemacht haben, dass jeder Gast „heimkommt“ und sich willkommen fühlt. Das Hubertus ist ein Hotel mit Suchtfaktor. Das kann ich nur zu gut bestätigen. Schon zum dritten Mal hat es mich nun nach Balderschwang verschlagen und eines ist sicher: Ich komme wieder!