Das Hotel Oderberger: Ein Stück Berliner Geschichte

von Julia Beckert

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Bei jeder Städtereise steht am Anfang die Frage nach dem richtigen Hotel. Motel One, Ibis oder höherpreisige Varianten wie Sofitel und Hilton sind dabei in fast jeder Stadt zu finden. Auch immer modernere, ausgefallenere Varianten, die sich in Sachen Design fast selbst überschlagen, machen eine Entscheidung schier unmöglich. Weshalb dann nicht einfach mal abseits des Mainstreams buchen und in einem echten Stück Berliner Geschichte übernachten? In der besten Lage am Prenzlauer Berg befindet sich das Hotel Oderberger – ein echter Juwel aus längst vergessenen Zeiten, das mit ganz viel Charme und ursprünglichem Chic die perfekte Alternative zu jedem ausgelutschten Hotelbunker ist.

Stilvoll nächtigen im Hotel Oderberger

Mit gerade mal 70 Zimmern und 2 Apartments ist das Hotel Oderberger weit entfernt von jedem Großstadt-Hotel. Klein und gemütlich mit einer ganz großen Portion Persönlichkeit, finden Gäste hier ein zweites Zuhause.

Die Zimmer lassen in Sachen Komfort keine Wünsche offen. Eichendielenparkett, Boxspringbetten und tolle Bio-Pflegeprodukte der Marke Ada Cosmetics Natural lassen ein richtiges Luxus-Gefühl aufkommen. Alle Zimmer sind lichtdurchflutet, einladend und überzeugen durch einen ausgeprägten Kuschel-Faktor. Die Preise für die Zimmer liegen je nach Kategorie bei ca. 135 bis 165 Euro. Je nach Saison natürlich. WIFI, Flatscreen TV und Telefon sind in jeder Kategorie ebenso vorhanden, wie eine Kaffee- und Teemaschine inkl. Pads.

Wer trotz des tollen Zimmers mal einen kurzen Tapetenwechsel braucht, sollte unbedingt die hoteleigene Kamin Bar besuchen. Dort werdet ihr nach höchster Barkultur verwöhnt und bekommt garantiert einen Cocktail, den ihr so noch nicht getrunken habt. Sehr zu empfehlen!

Ein Frühstück der Extraklasse

Bei unserem Besuch kamen meine Begleitung und ich gerade frisch aus dem Wellnessurlaub. Schon dort waren wir völlig begeistert von der Vielfalt des Frühstücksbüffets. Dass man das Frühstück eines Wellnesshotels in einem Stadthotel noch toppen kann, hätten wir allerdings nicht geahnt. Das Frühstücksbuffet wird im Restaurant Oderberger serviert, das sich im alten Heizkraftwerk des Stadtbades befindet. 15 Meter Raumhöhe und drei Ebenen überzeugen mit einem unglaublichen Ambiente und einem Blick aus luftigen Höhen auf das üppige Frühstücksbuffet.

Die Auswahl ist für ein Stadthotel ungewöhnlich groß: Es gibt frische Waffeln direkt aus dem Waffeleisen mit verschiedenen Toppings, ein Koch bereitet sämtliche Eiergerichte auf Wunsch zu und auf dem Buffet reihen sich etliche (Bio-) Zutaten aus oft regionaler Herkunft aneinander. Frisches Obst statt Konservenfrüchten, Smoothies, Berliner Honig und ofenwarme „Schrippen“. All das und viel mehr hat das Frühstück für uns perfekt gemacht. Das i-Tüpfelchen waren die Kellner, die einen Service der Extraklasse hingelegt haben und wirklich JEDEN Wunsch erfüllt haben. Respekt vor so viel Gastfreundschaft und Mühe!

Fast einmalig: Das Stadtbad Oderberger

Doch was macht das Hotel Oderberger denn so besonders? Schöne Zimmer, hervorragendes Frühstück und denkmalgeschützte Gebäude gibt es ja nun auch anderswo. Tja, aber habt ihr schon mal ein Jugendstil Schwimmbad gesehen, das sich innerhalb weniger Minuten in einen Veranstaltungsraum verwandeln lässt? Ein doppelter Boden des Schwimmbeckens mit einem großen Wassertank darunter machen das möglich. Knopf gedrückt und wenige Minuten später kann in einem festlichen Saal gefeiert und getanzt werden. Vom Wasser und der Schwimmbadluft keine Spur.

Auch für Hotelgäste und Anwohner ist es gegen einen kleinen Eintrittspreis möglich, im geschichtsträchtigen Bad zu schwimmen. So schön kann man fast nirgends seine Bahnen ziehen. Eine Sauna im Keller macht das Stadthotel schon fast zu einer kleinen Wellnessoase. Überall gibt es kostenloses Wasser und im Badebereich sogar kleine Fläschchen mit einem Körperpeeling, damit dem „Wie-neu-geboren-Gefühl“ nichts mehr im Weg steht.

Das Hotel Oderberger – Ein Stück Berliner Geschichte

Bei einer kleinen Führung durch das Hotel und Stadtbad Oderberger bringt mich die Hoteldirektorin ganz schön ins Staunen. So viel Geschichte haben wohl nicht viele Hotels zu verzeichnen. 1902 hat das Stadtbad Oderberger als Volksbadeanstalt Eröffnung gefeiert. Damals hatte nicht jeder Haushalt ein eigenes Bad und so mussten die Bürger in Volksbäder gehen, um sich zu waschen. Getrennt nach Geschlecht, warteten die Damen dort wo heute die urgemütliche Kamin Bar ist und die Herren, wo unserer Zeit in der sogenannten Bibliothek Seminare abgehalten werden. Wer an der Reihe war, hatte 20 Minuten Zeit, sich zu waschen, bis der nächste Gast seiner körperlichen Hygiene nachgehen konnte.

Das Schwimmbad, das sich auch heute noch im Zentrum der ehemaligen Badeanstalt befindet, musste 1986 wegen Rissen im Beckenboden schließen. Eine wilde Zeit folgte, in der sich Kunstausstellungen und abgefahrene Raves in den Räumlichkeiten des alten Stadtbades abwechselten. Nachdem lange kein Käufer für das Oderberger gefunden werden konnte, ging das Hotel 2011 schließlich an die GLS Sprachschule über. Als Familienbetrieb wurde das denkmalgeschützte Stadtbad in aufwändiger Restaurationsarbeit in ein Hotel verwandelt, das man so bestimmt noch nicht gesehen hat. Viele Bestandteile des alten Bades wurden dabei integriert und so findet man die Türen der ehemaligen Badekabinen heute als Badezimmertüren vor, Fliesen an Wänden und Tischen und ehemalige Fotoaufnahmen erinnern daran, dass die Anwohner des Viertels hier entweder Schwimmen lernten oder auf wilden Raves gefeiert haben.

Fazit: Sehr zu empfehlen!

Wunderschöne Zimmer, hervorragendes Frühstück, erstklassiger Service in allen Bereichen, ein Schwimmbad mit Sauna und das in einem historischen Gebäude. Fehlt da noch was? Achja, die Lage!

In der Oderberger Straße am Prenzlauer Berg in Berlin befindet sich das Hotel in einer echten Top-Lage! Kurz gesagt, könnte man das Viertel mit dem Glockenbachviertel in München vergleichen. Hier findet ihr unzählige Restaurants, die sich in den Seitenstraßen befinden, süße kleine Läden, die zum Shoppen und Stöbern einladen und nur wenige Gehminuten entfernt den Mauerpark. Wir haben Berlin von hier aus zu Fuß erkundet! Straßenbahn und U-Bahn? Nicht nötig. So sind wir zwar auf 30.000 Schritte an einem Tag gekommen, aber die Straßen Berlins sind einfach zu spannend, um einfach nur daran vorbeizufahren!

Alles in allem waren wir mit unserer Hotelwahl mehr als zufrieden. Ich bin immer noch glücklich, das Hotel bei meiner Recherche gefunden zu haben und hoffe, dass sich schon bald die nächste Gelegenheit bietet, dort ein paar schöne Tage zu verbringen. Wer also Lust auf etwas Besonderes hat, macht im Hotel Oderberger garantiert nichts falsch.

Hinweis: Vielen Dank an das Hotel Oderberger, das uns zu zwei Nächten in ihren geschichtsträchtigen Mauern eingeladen hat! Trotz der kostenlosen Übernachtung ist mein Bericht komplett ehrlich und meine Meinung wie immer nicht zu kaufen. Werbung*

Weitere Informationen: Hier geht’s zur Website vom Hotel Oderberger.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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