The Nutcracker Reloaded feierte am 18. Januar in München seine Deutschlandpremiere. Standing Ovations und leuchtende Augen des Publikums zeigen: „Aus Alt mach Neu“ ist auch im kulturellen Bereich ein bewährtes Prinzip. Die Geschichte von E.T.A. Hoffmann über den Nussknacker und Mäusekönig findet in der neuen Inszenierung des schwedischen Choreographen, Fredrik „Benke“ Rydman, spektakuläre Highlights, gesellschaftskritische Elemente und unterhaltsame Passagen. Hier kämpfen moderne Kultidole wie Super Mario oder Darth Vader im Licht spektakulärer 3D-Laser Animationen. Die Effekte der Show sind grandios und vielfältig. Genauso wie die gesellschaftskritischen Themen, die Rydman in seiner Neuinterpretation aufgreift: Social-Media-Generation, Drogenkonsum, Brexit und Zweiklassengesellschaft werden auf geniale Art und Weise zerpflückt und in atemberaubende Moves der 12 Tänzer verwandelt.
Abwechslungsreich, ausgefallen und mitreißend!
Während der Show erwartet den Zuschauer ein unvorhersehbarer Wechsel zwischen klassischen Elementen und wilden Beats. Während im einen Moment noch klassische Musik zu hören war, dröhnt im nächsten Moment der Bass aus den Boxen und lässt selbst die alte Dame neben mir mitwippen. The Nutcracker reloaded reißt einen mit und entführt den Zuschauer in eine virtuelle Welt voller visueller Highlights und musikalischer Überraschungen. So wirbt der Nussknacker in kitschiger Boygroup-Manier um das Herz seiner Liebsten und bittet sie immer wieder, nicht seine Nüsse zu brechen (Don’t go breaking my nuts).
Dass die Show ihre Wirkung erzielt und an den Erfolg von „Swan Lake reloaded“ anknüpft, zeigt der tosende Applaus am Ende der Show. Auch Stephan (33) und seine Mutter, Ingrid (65) waren begeistert:
“Es ist unglaublich, wie toll die Show war! Wir sind total begeistert und finden vor allem erstaunlich, dass die Tänzer nicht nur klassisches Ballett, sondern auch Streetdance können. Das sind ja zwei völlig gegensätzliche Richtungen!”
Eine Show für die ganze Familie
Das Tolle an The Nutcracker reloaded ist, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene einen Zugang zur Inszenierung finden und die Geschichte nachvollziehen können. Dies ist nicht zuletzt einem Erzähler geschuldet, der in deutscher Sprache (versehen mit einem sympathischen schwedischen Akzent) die Handlung erklärt und für den ein oder anderen Lacher im Publikum sorgt. Was niemand geahnt hätte, konnte ich im Gespräch mit ihm nach der Show erfahren: Er selbst spricht gar kein Deutsch, sondern hat sich seinen Text nur übersetzen lassen, um auch in Deutschland für ein Verständnis des Stücks zu sorgen.
Und der Nussknacker? Der studiert Tanz in New York und weiß eigentlich noch gar nicht, was er nach der kleinen Deutschland-Tournee machen soll. Ich bin überzeugt: Wer bereits in jungen Jahren zu Tanzen begonnen hat, wird auch jetzt nicht mehr damit aufhören. Und so können wir schon gespannt sein, in welcher Rolle er uns als nächstes begeistern wird.
The Nutcracker Reloaded: Jetzt noch Tickets sichern!
Wer sich nun selbst ein Bild von der Show machen möchte, hat Glück: Bis zum 22. Januar tritt das Ensemble noch in München auf! Bei der Wahl der Tickets solltet ihr darauf achten, möglichst mittig zur Bühne zu sitzen. Wir saßen leider ganz vorne auf dem Balkon und konnten durch einen toten Winkel nicht die gesamte Szenerie betrachten.