Kaum ist München von einer dicken, glitzernden Schneedecke bedeckt, werden wieder die Schlitten aus dem Keller geholt um aufregende Rodeltouren zu erleben.
Eine Altersbegrenzung für den Rodelspaß gibt es nicht, denn wer den Berg hinaufkommt, der kommt auch wieder runter.
Spaß macht Rodeln besonders, wenn man Richtung Alpen fährt und dort eine wunderschöne Winterwanderung mit der Rodel-Gaudi verbindet. Natürlich darf dabei auch nicht fehlen, in einer urigen Hütte einzukehren, um sich mit einem heißen Getränk aufzuwärmen.
In diesem Beitrag möchte ich euch meine drei Lieblings-Rodeltouren vorstellen. Eines haben alle drei gemeinsam: Sie eignen sich wunderbar zum Nachtrodeln – dank beleuchteter Rodelbahn und langen Öffnungszeiten der Hütten.
#1 Die Kala Alm
Zu schön um wahr zu sein und selbst die lange Anreise wert: Die Kala Alm ist meiner Meinung nach die schönste Hütte, um nach einer ausgiebigen Winterwanderung einzukehren und sich den Bauch vollzuschlagen. Leider ist sie auch mit 95 Kilometern ein gutes Stück von München entfernt. Für einen bezaubernden Winterausflug ist sie aber absolut zu empfehlen und jeden Kilometer wert, versprochen!
Mit dem Auto geht es bereits ein paar Höhenmeter den Berg hinauf (Schneeketten zur Sicherheit mitnehmen), bis man es am Gasthof Schneeberg abstellt und zu Fuß weitergeht. Nach ca. 50 Minuten Aufstieg mit geringem Schwierigkeitsgrad, erreicht man bereits die Kala Alm. Hier findet ihr ein warmes Plätzchen zum Aufwärmen, bis es die 3,5 Kilometer mit dem Schlitten bergab geht. Den Schlitten müsst ihr übrigens hier nicht selbst hinaufziehen, sondern könnt ihn euch einfach auf der Alm ausleihen. Für einen Einzelsitzer zahlt ihr 3 €, für einen Doppelsitzer 5 €. Egal, ob bei strahlendem Sonnenschein oder unter dem silbernen Licht des Mondes – Rodeltouren zur Kala Alm in Thiersee Tirol sind immer ein Erlebnis!
Die Jausenstation und Gaststube serviert traditionelle Gerichte der Tiroler Küche, herzhafte Brotzeiten und kühles Bier oder heiße Getränke zum Aufwärmen. Urgemütlich sitzt man in der im Tiroler Stil gehaltenen Gaststube und mag gar nicht mehr gehen. Muss man auch gar nicht, denn auf der Kala-Alm kann man sogar übernachten: 30 Hochbetten sind auf insgesamt vier Mehrbettzimmer aufgeteilt und machen das Hütten-Feeling perfekt. Einzig und allein die Handtücher muss man mitbringen und schon steht einer gemütlichen Nacht inklusive Berg-Frühstück nichts mehr im Wege.
#2 Winterrodelbahn Hocheck
Etwas weniger weit entfernt ist die Winterrodelbahn Hocheck in Oberaudorf. Die Rodelbahn wurde ausschließlich für die Rodelnutzung gebaut und es ist verboten, die Bahn bergauf zu gehen. Gut so, denn so werden sicherlich einige Unfälle vermieden. Diese Rodelbahn ist übrigens die einzige Rodelbahn Deutschlands mit TÜV-Abnahme. Die Bewertung im ADAC Rodelbahntest 2012 „Sehr gut“ verrät: Hier kann sicher den Berg hinabgesaust werden. Trotzdem müsst ihr natürlich gut auf euch aufpassen und Gefahren, wie zum Beispiel das Stehen in der Kurve vermeiden. Für den Weg bergauf habt ihr zwei Möglichkeiten: Entweder ihr entscheidet euch für den separaten Weg der zur Hütte führt, oder ihr nehmt die bequemere Variante und fahrt mit dem 4er Sessellift bequem zur Hütte. So sind vielleicht auch ein paar mehr Abfahrten drin und der Spaß steht im Vordergrund! Ich persönlich bin bisher immer gelaufen, weil ich den Weg durch den Wald und über geschlängelte Bergwege viel schöner finde und für mich die kleine Wanderung zum Rodeln einfach dazugehört.
Oben angekommen könnt ihr euch im Berggasthof Hocheck verwöhnen lassen. Der seit 1477 in Familienbesitz befindliche Gasthof bietet eine herrliche Sonnenterasse mit Blick ins Tal, gemütliche Gasträume und komfortable Ferienwohnungen. Wer also etwas länger bleiben möchte, kann es sich auch hier über Nacht gemütlich machen und auch den nächsten Tag in den Bergen verbringen. Übrigens gibt es neben der drei Kilometer langen Rodelbahn auch die längste Nacht-Skipiste Deutschlands. Der Besuch lohnt sich also gleich doppelt und bietet Spaß für Skihaserl und Rodelnarrische.
#3 Rodeln am Spitzingsee: Die Obere Firstalm
Genauso gemütlich wie auf der Kala Alm und am Hocheck geht es auch am Spitzingsee zu. Die Obere Firstalm ist der ideale Ausgangspunkt für Skitouren, Wanderungen und rasante Rodelabfahrten. Auch hier kann zu fast jeder Tages- bzw. Nachtzeit gerodelt werden, denn es sorgen viele Lichter für optimale Rodelverhältnisse bei Nacht. „Zieh-faule“ können ihre Schlitten auf der Alm ausleihen und somit entspannt die kleine Wandertour zur Alm genießen.
Diese Rodeltour eignet sich besonders gut für Kinder, weil die Rodelbahn keine steilen Abschnitte oder gefährliche Kurven hat und somit sehr sicher ist. Tagsüber liegt der Hang zum größten Teil in der Sonne und so wird den Kleinen auch nicht allzu schnell kalt.
Mit gerade mal einer Stunde Fahrtzeit ist die Obere Fistalm auch gut von München zu erreichen und eignet sich hervorragend für einen spontanen Wochenend-Ausflug.
Das Essen auf der Firstalm reicht von wärmenden Suppen und Eintöpfen bis hin zu süßen Schmankerln, die Kinderaugen zum Leuchten bringen. Für Übernachtungsgäste bietet die Alm außerdem ein 2-Gänge Menü für 14,50 Euro an. Das Frühstück ist im Übernachtungspreis enthalten, der bei 28 Euro pro Person beginnt.
Tipps für sichere Rodeltouren
- Nicht in den Kurven stehen bleiben und Pisten bei Sturz sofort verlassen!
- Vor den Kurven rechtzeitig bremsen
- Stirnlampen mitnehmen! Trotz Beleuchtung gibt es ab und zu dunkle Abschnitte. Außerdem können euch so andere Rodler in der Dunkelheit erkennen und Unfälle können vermieden werden.
- Beim Hochlaufen auf der Bahn stets wachsam sein und an den Innenkurven entlang laufen.
- Natürlich darf auch euer Hund mit zum Rodeln. Dieser muss allerdings jederzeit folgen und sollte bei der Abfahrt nicht an die Leine genommen werden. Eine zu volle Rodelbahn macht allerdings weder Hund noch Herrchen Spaß. Achtet auch darauf, nicht über die Pfoten zu fahren und ein für Hund und Mensch optimales Tempo zu finden.
- Rodeln unter Alkoholeinfluss schränkt das Reaktionsvermögen ein und lässt die persönliche Hemmschwelle steigen. Damit gefährdet man nicht nur sich selber, sondern auch andere Rodler. Kennt also eure Grenzen!
- Denkt an warme Kleidung, Handschuhe und einen Helm. Besonders für Kinder ist dieser dringend zu empfehlen.
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Hi Julia,
cooler Artikel, Rodeln ist doch immer wieder eine Gaudi! Wenn genug Schnee liegt, werden wir sicher auch Mal ne Runde auf die Piste gehen 🙂
Viele Grüße
Flo von den Phototravellers