Das Kloster Benediktbeuern — Barockjuwel am Alpenrand
Am Fuße der Voralpen, umgeben von grünen Wiesen, befindet sich das Kloster Benediktbeuern. Neben Kunstliebhabern, Wallfahrern oder interessierten Ausflüglern zieht es auch Pilger in das Klosterdorf. Schon seit hunderten Jahren verlaufen bedeutende Pilgerrouten durch den Ort, wie zum Beispiel der Weg von München nach Rom oder der Jakobsweg.
Ich nehme es gleich vorweg: Ich gehe Sonntags nicht in die Kirche und nein, ich möchte auch keine Nonne werden. Das muss man aber auch gar nicht, denn in Benediktbeuern ist jeder Willkommen. Es ist ein Ort zum Runterkommen und Entspannen. Ein idyllisches Fleckchen Erde um spazieren zu gehen und sich eine Auszeit zu gönnen. Sei es auch nur für ein paar Stunden. Wer Ruhe sucht, wird sie hier finden, denn obwohl sich das Kloster Benediktbeuern an weltweiter Bekanntheit erfreut, war es bei keinem meiner Besuche überlaufen.
Ein Kloster — viele Möglichkeiten
Egal ob Winter oder Sommer, Morgens oder bei Dämmerung — Für einen Besuch im Kloster Benediktbeuern gibt es keine falsche Zeit! Auch Beschäftigungen findet man hier zur Genüge: Konzerte, Führungen, Biergarten, Jugendherberge, die Fraunhofer Glashütte und vieles mehr. Meine persönlichen drei Highlights habe ich hier für euch.
1. Klostergärtnerei
Zwischen Apfelbäumen, Plantagen und Gewächshäusern einkaufen. Sehen, woher das Essen kommt. Riechen, wie Frische und Qualität duften und fühlen, wie feucht und kalt die Erde ist, in der der Salat darauf wartet, geerntet zu werden. Den Einkaufswagen aus dem kleinen Holzverschlag durch die Hochbeetreihen fahren und frisch ernten, was sonst meist in Plastik verpackt im Supermarkt liegt. Kräuter, Gemüse, Obst und Blumen. Die Auswahl ist groß und wer Lust hat, durchstöbert anschließend den Bioladen nach leckeren Produkten. Nach dem Einkauf lässt man sich am besten noch im Café Naschgarten verwöhnen.
2. Kräutercafé
Niemand sollte das Kloster Benediktbeuern verlassen, ohne davor eine der leckeren Schorlen im Kräutercafé getrunken zu haben. Hier findet ihr die ausgefallensten Schorlen-Kreationen: Lindenblüte, Melisse-Ingwer, Waldmeister, Hanfblüte, Rosen-Lavendelblüte, Rosmarin und und und. Ich habe bisher Lindenblüte und Waldmeister probiert und kann die beiden Sorten wirklich empfehlen. Wem das zu ausgefallen ist, der kann sich natürlich auch für ein normales Getränk entscheiden, oder sich mit einem Kaffee den nötigen Energieschub holen. Dazu gib’ts hervorragende Kuchen, die mit ganz viel Liebe zubereitet wurden. Wer noch nach einem Geschenk sucht, oder sich selbst eine Freude machen will, der wird sicherlich im Kräuterladen fündig.
3. Klosterbräustüberl
Für den großen Hunger (Oder Bierdurst) empfehle ich euch das Klosterbräustüberl! Vor allem im Sommer lockt ein schöner Biergarten mit schattigen Plätzen, leckerem Essen und einem Spielplatz für Kinder. Auch hier gilt natürlich die alte Tradition, dass in einem Teil des Biergartens das Essen selbst mitgebracht werden darf. Für Getränke gilt dies allerdings nicht! Wer sich lieber bekochen lässt, macht hier auf jeden Fall alles richtig. Ich war bei meinem Besuch sehr zufrieden und konnte sogar vegetarische und ein, zwei vegane Gerichte auf der Karte entdecken. Das Klosterbräustüberl nimmt übrigens an einem Austauschprogramm mit einer tschechischen Gastronomieschule teil. Viele Bedienungen sind für eine Zeit nach Deutschland gereist, um ihre Sprach- und Fachkenntnisse im Klosterbräustüberl zu erweitern.
4. Fraunhofer Glashütte
Jedem sagt bestimmt die Fraunhoferstraße oder das Fraunhofer Institut etwas. Doch wer war dieser Fraunhofer eigentlich? Wer es herausfinden will, sollte einen Blick in die Fraunhofer Glashütte werfen. Ein kleines Museum, das interessante Einblicke in die Arbeit von Joseph von Fraunhofer gewährt. Der Eintritt ist frei.
5. Ein Spaziergang im Kloster Benediktbeuern
Es kann so entspannend sein, einfach einen kleinen Spaziergang zu machen! Dreht eine Runde in der Klosteranlage. Schlendert durch den Kräutergarten, werft einen Blick in die Kapelle und lauft durch den großen Innenhof. Wusstet ihr, dass die Wandfarbe des Klosters weltweit unter dem Namen „Benediktbeurer Grün“ bekannt ist? Auch interessant: Der Hauptattraktor für die meisten Touristen ist nicht die große Basilika, sondern die kleine Anastasiakappelle, die sich an der Nordostecke der Basilika befindet.
Die Anreise zum Kloster Benediktbeuern
Da die meißten wahrscheinlich nicht zu Fuß zum Kloster pilgern, sondern mit dem Auto anreisen, gibt es einen großen Parkplatz, auf dem man für 2 Euro den ganzen Tag parken kann. Nur 50 Minuten fährt man von München, bis man die beiden Zwiebeltürme der Basilika schon von weiten sehen kann. Praktischer ist allerdings die Anreise mit der Bahn, denn wer sich sportlich betätigen möchte, findet wunderbare Fahrradwege um den idyllischen Ort. Die Landschaft ist traumhaft und eignet sich für Ausflüge mit der ganzen Familie.