Nach jahrelangem Warten war ich vor kurzem endlich in Hamburg. Städtereisen sind etwas Tolles, vor allem, wenn man dabei wunderschöne Orte in Deutschland entdecken kann. Oft muss man nämlich gar nicht das Land verlassen, um das ultimative Urlaubs-Feeling zu bekommen. Die Reise nach Hamburg war ein langer Wunsch von mir, denn obwohl ich bereits als Kind einmal die Hansestadt besuchte, sind die Erinnerungen schon fast erloschen.
In diesem Beitrag möchte ich euch ein paar Tipps für ein tolles Wochenende in Hamburg geben.
Die Anreise nach Hamburg
Es gibt mehrere Möglichkeiten, nach Hamburg zu kommen. Je nach vorhandenem Budget und eigenen Vorlieben lässt sich die Fahrt auf verschiedene Arten bewältigen.
Wir haben uns für die unbequemste, aber billigste Art zu reisen entschieden: Die Fahrt mit dem Intercity Nightliner. Über neun Stunden nach Hamburg? So lange braucht man ja nicht mal mit dem Auto! Wie die lange Fahrtzeit trotzdem zu Stande kommt, war relativ schnell klar: Ewige Aufenthalte in Hintertupfing und Co. unterbrachen nicht nur die Fahrt, sondern auch den Schlaf. Kostenpunkt? Ca. 20 Euro pro Person und damit viel billiger als fliegen oder Autofahren. Wer etwas tiefer in die Tasche greift, kann übrigens auch in einem Schlafwagen mit eigenem Bett reisen.
Unsere Unterkunft in Hamburg
Hier habe ich gleich zwei Tipps für euch: Die Superbude und das 25hours Hotel, für das wir uns entschieden haben. Wer Lust auf erstklassigen Service, ein üppiges Frühstücksbuffet und ganz viel Design hat, ist auf jeden Fall im 25hours Hotel richtig. Einen ausführlichen Hotelbericht findet ihr hier: 25hours Hafencity Hotel Review.
Die Sparfüchse unter euch, die trotzdem nicht auf Design und Coolness verzichten wollen, fühlen sich sicherlich in einem der Themenräume der Superbude wohl. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Nacht in der Paloma Suite? Je nach Zimmerkategorie lässt sich hier auf jeden Fall Geld sparen, ohne dabei auf ein tolles Erlebnis verzichten zu müssen.
Highlight: König der Löwen Musical
Oh wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet: Von den Landungsbrücken mit dem Boot zum Stage Theater übersetzen, in freudiger Erwartung auf die Show, dessen Geschichte den Großteil meiner Kindheit geprägt hat: König der Löwen! Dass dann noch der wohl kitschigste Sonnenuntergang über dem Hamburger Hafen zu sehen war, machte das Gänsehautfeeling komplett. Am meisten begeistert hat mich am Musical der Affe Rafiki, der mit ganz viel Nants ingonyama bagithi baba (Ich hab’s gegoogelt) die ersten Freudentränen in die Augen trieb! Unglaublich, endlich ist es wahr und ich sitze hier mit bester Sicht auf die Bühne und kann endlich das bunte Treiben zu den wohl schönsten Disney Liedern bestaunen. Kleiner Tipp dazu: Wer solche Events gerne mit dem ein oder anderem Gläschen Wein abrundet, kann sich für läppische 15 Euro eine Getränkeflatrate dazu buchen. Wir haben es genossen und konnten vor der Show und in der Pause so viel trinken wie wir wollten. Glaubt mir, bei den Preisen dort ist das Geld schnell reingeholt 🙂
Sightseeing in Hamburg
Jetzt mal Butter bei die Fische (wie die Hamburger so schön sagen)! Wer besucht schon eine Stadt, ohne wenigstens ein paar der klassischen Attraktionen gesehen zu haben? Leider konnten wir in Anbetracht der Zeit nicht alles sehen, haben uns aber trotzdem ein paar Dinge nicht entgehen lassen:
Der Hamburger Michel:
Egal ob man zu Fuß die 452 Stufen bewältigt, oder lieber mit dem Aufzug auf 106 Meter rauffährt: Der Blick von der St. Michaeliskirche ist gigantisch und der Besuch lohnt sich definitiv. Von hier oben hat man einen 360 Grad Blick über Hamburg und den Hafen. Sicherlich nicht schlecht für die erste Orientierung. Apropos: Hamburg ist wahrscheinlich die leichteste Stadt, um sich ohne Karte und Ortskenntnisse zu orientieren! Wir haben alles mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkundet und wussten intuitiv immer, wo es langgeht. Hilfreich waren dabei natürlich auch immer diverse Gebäude, die das Landschaftsbild prägten oder die Elbe. Also keine Angst: Hier findet sich wirklich jeder zurecht!
Hamburger Dungeon:
Der Besuch im Dungeon stand ganz oben auf meiner Liste. Als wir dann noch die Möglichkeit hatten, bei der Premiere des neuen Geistes „Maria Katharina Wächtler“ dabei zu sein, konnten wir nicht nein sagen. Im Dungeon kann man in einer Art Gruselkabinett die Hamburger Geschichte erleben und dabei ganz viele Spaß- und Gänsehautmomente haben. Viele Schauspieler führen die Gruppen ca. 90 Minuten durch unterschiedlichste Kerker, Piratenreviere und Geisterhäuser und sorgen neben Lachern auch für ordentliche Schreckmomente. Wer denkt, das ist nur was für Kinder, irrt sich! Überhaupt haben Kinder bis 14 Jahre nur in Begleitung Erwachsener Zugang. Es ist ein Spaß für die ganze Familie und sicherlich ist niemand alt genug um sich dort zu gruseln. Überzeugt euch selbst, es macht riesigen Spaß und hat so gar nichts mit einer Geisterbahn zu tun. Kleiner Tipp: Lenkt bloß nicht die Aufmerksamkeit des Aufzugführers am Anfang auf euch 😉
Sightseeing zu Fuß, Boot und Bus:
Egal welches Verkehrsmittel ihr wählt, es wird euch sicherlich gefallen! Bucht eine der zahlreichen Touren und lasst euch durch den Hafen schippern, durch die Speicherstadt schleusen oder an der kürzlich fertiggebauten Elbphilharmonie vorbeiführen. Ob zu Boot oder mit einem der Sightseeing Busse: Hier erfahrt ihr natürlich am meisten. Für ca. 30 Euro gibt es verschiedene Anbieter, die euch Hamburg von seiner schönsten Seite zeigen.
Wer lieber sparen möchte und trotzdem alles sehen mag hat folgende Möglichkeiten:
Die 111er Buslinie fährt an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei! Dafür braucht ihr euch einfach ein ganz normales Busticket zu kaufen, was wesentlich günstiger ist, als die offiziellen Sightseeing-Touren.
Neben öffentlichen Bussen gibt es in Hamburg auch Boote, die als Verkehrsmittel eingesetzt werden. Die Fahrt mit diesen Booten kostet euch so viel wie ein Busticket und ist eine tolle Möglichkeit, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen, einmal den Hafen vom Wasser aus zu besichtigen.
Wir haben uns einfach die kostenlosen Fahrräder unseres Hotels geschnappt und haben so die Gegend erkundet. Auch zu Fuß wäre kein Problem, denn vor allem das Zentrum von Hamburg ist gar nicht so groß, wie man meinen könnte.
Die Hafencity in Hamburg:
Ein riesen Neubauprojekt mit einer sehr interessanten Architektur. So interessant, dass ich der Hafencity gleich einen eigenen Beitrag gewidmet habe. Irgendwo muss man die vielen tollen Bilder, die dort entstanden sind ja unterbringen.
Rotlicht, Bier und Fellboots: Die Reeperbahn
Schrill, bunt, laut, wild. Die Reeperbahn in Hamburg mit der „Großen Freiheit“ hat uns einen ganz besonders lustigen Abend beschert. Hier reihen sich neben diversen zwielichtigen Erotikläden auch eine Menge cooler Bars und Clubs aneinander. Zu unserem großen Glück war eine Freundin von uns gerade auch in Hamburg, die sich dort bestens auskannte. Leider weiß ich schon gar nicht mehr, wie die zahlreichen Bars hießen, durch die wir an diesem Abend getanzt sind. Aber das ist auch gar nicht wichtig, denn in den vielen Straßen des echt großen Partyviertels findet man bestimmt die richtige Location. Übrigens: So billig gefeiert habe ich noch nie! Eine Runde mit 4 Astra und 3 Schnaps (Hier trinkt man Mexikaner) hat gerade mal 12 Euro gekostet! Du glaubst es geht nicht billiger? Wir waren auch in einer Bar, wo wir für die gleiche Runde gerade mal 7 Euro gezahlt haben. Denn die 99 Cent Bar hält, was sie verspricht: Ausnahmslos alle Getränke für 99 Cent.
Essen gehen in Hamburg
Lunch oder Dinner im Luigi’s:
Fast schon wichtig fühlt man sich, wenn man es geschafft hat, einen der begehrten Tische im Luigi’s im Portugiesenviertel zu bekommen. Dass man darauf gerne mal länger als eine halbe Stunde warten muss, ist spätestens dann vergessen, wenn das Essen kommt: Riesige Pizzen, dünner Boden und eine fruchtige Tomatensauce lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Angeblich eine der besten Pizzen in Hamburg, was auch den riesen Andrang rechtfertigt. Für zwei riesige Pizzen und zwei Getränke haben wir 29,00 € gezahlt und dazu Brot, Bonbons und Schnaps auf’s Haus bekommen.
Doch das Luigi’s ist sicherlich nicht für jeden etwas: Die Wände wurden von Künstlern lückenlos gestaltet und beklebt, es ist laut, wild und quirlig wie eben Italiener so sind. Die Kellner mögen dem einen etwas ruppig und forsch erscheinen – dem anderen vielleicht gerade deswegen das echte Italien-Feeling vermitteln. Kurz: Das Luigi`s ist anders aber es gibt hervorragende Pizzen, wenn man etwas Zeit und gute Laune mitbringt.
Adresse: Ditmar-Koel-Straße 21, 20459 Hamburg
Kaffeepause im Café Erste Liebe:
Leckeren Kaffee in riesigen Pötten bekommt ihr in der Ersten Liebe in Hamburgs Innenstadt. Dieses Café wünschen wir uns in München! Designmäßig hat es sofort unser Herz erobert gefolgt von der netten Bedienung. „Erste Liebe – vergisst man nie“ sagt ein Slogan des Cafés und dem stimme ich einfach mal zu.
Adresse: Michaelisbrücke 3, 20459 Hamburg
Mein nächstes Mal in Hamburg
Oh Hamburg, ich komme wieder. Denn auch wenn München für mich die Nummer Eins ist, wärst du immer meine zweite Wahl. 🙂 Es gibt noch viel zu entdecken und ich hoffe, bis es soweit ist, vergeht nicht wieder so viel Zeit. Hier sind noch ein paar Tipps für euern Hamburg Besuch, die ich leider dieses Mal nicht geschafft habe. Ich freue mich, wenn ihr mir eure persönlichen Hamburg Favoriten in den Kommentaren schreibt.
10 Tipps, die ich leider nicht mehr ausprobieren konnte:
- Tim Mälzers Bullerei – Schlemmern im Schanzenviertel
- Bar- und Caféhopping im Schanzenviertel
- Ein Spaziergang an der Alster
- Miniaturwelt – Einmal ganz groß fühlen
- Das Uboot-Museum – Kopf einziehen und staunen
- Musicals besuchen – König der Löwen ist nicht alles
- Das Autoprototypen Museum in der Hafencity
- Hamburger Fischmarkt – Der frühe Vogel fängt den Backfisch
- Baden und relaxen am Elbstrand – Wann wirds mal wieder richtig Sommer?
- Schokoladenmuseum
Weitere Beiträge aus Hamburg:
Hotel Review: Das 25hours Hotel Hafencity
Hamburgs Hafencity: Ein Spielplatz für Architekten
3 Kommentare
Hallo Julia!
Ich hab schon vieles tolles von Hamburg gehört. Dann Bericht katapultiert die Stadt auf meiner Bucket-List gleich weiter nach oben. Die vielen schönen Bilder machen Lust auf Hamburg und Schlemmen.
Liebe Grüße
Sabrina
Wow 🙂 Toller und sehr ausführlicher Beitrag!
Der König der Löwen ist echt einen Besuch wert – war total begeistert von der Show, ein tolles Erlebnis 😉
Vielen Dank für deinen Kommentar 🙂 Ja König der Löwen war der Hammer!